Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet                                                                              (Pablo Picasso) 

BOHEMIAN QUARTER

Damit sind die berühmten Künstlerviertel wie  München-Schwabing oder der Montmartre in Paris gemeint. Der Codex auf dieser Seite präsentiert unsere Gastkünstler, soweit diese in einem bakannten Künstlerviertel oder einer Künstlerkolonie intensiv gewirkt haben.



DAS SCHWABINGER KÜNSTLERVIERTEL


 

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts lebten und arbeiteten hier gesellschaftskritische Schriftsteller, wie Erich Mühsam, Stefan George und Frank Wedekind, und auch die Gruppe des Blauen Reiters.

Der Maler Paul Klee feierte ausgelassene Feste im ehemaligen Schloss Suresnes in der Werneckstraße, wo er sein Atelier hatte. In der Ainmillerstraße lebten weitere namhafte Persönlichkeiten, wie das Paar Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, der Dichter Rainer Maria Rilke sowie die Zoologin Marianne Plehn.

 

 

„Schwabing war eine geistige Insel in der großen Welt, in Deutschland und in München selbst. Dort lebte ich lange Jahre. Dort habe ich das erste abstrakte Bild gemalt. Dort trug ich mich mit Gedanken über ,reine‘ Malerei, reine Kunst herum.“

Wassily Kandinsky






 




 

ERNST EICHINGER
27.05.1929


 

 

In den 1950er Jahren lebte Ernst Eichinger mit Künstlerkollegen 

(z. B. Herbert Kreil und Petrus Schloemp) in der zur legendären „Schwabinger Gisela“ gehörigen Wohnung in der Schwabinger Occamstraße.


Eichinger war seit 1958 Mitglied der Münchener Secession. Er war lange Zeit aktives Mitglied im Vorstand und ist seit 2013 erstes Ehrenmitglied.

Nach bis dahin ausschließlich freiberuflicher Tätigkeit war er von 1973 bis 1992 hauptamtlicher Dozent der Bildenden Kunst an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl Professor Hans Daucher.

Während die frühen Zeichnungen Ernst Eichingers Anklänge an das Werk von George Grosz erkennen lassen, ohne jedoch den eigenständigen Ductus zu verlieren, scheint seine Malerei damals von Pablo Picasso beeinflusst zu sein. Eichinger suchte die Nähe zur Bühne, schloss so zeichnend Freundschaft mit dem jungen Marcel Marceau und lernte den damaligen Falckenberg-Schüler Mario Adorf sowie Curd Jürgens kennen.


Ausgedehnte Studienreisen führten den Künstler Anfang der 1950er Jahre nach Italien, insbesondere nach Sizilien, aber auch auf den Balkan, nach Spanien und Frankreich.

Seit 1955 stellte Ernst Eichinger als jurierter Teilnehmer regelmäßig bis 2011, dem Ende dieser Ausstellung, in der „Großen Kunstausstellung München“ im Haus der Kunst aus.

 










AUFTRAG 1965 140 x 65 cm Oel auf Leinwand € 2700







ABENDSTIMMUNG 1961 67 x 60 cm Oel auf Pressspan € 1900







Seine oft großformatigen Bildgestaltungen entziehen sich einer Zuordnung und wechseln häufig Thema und technische Ausführung. Intensiv setzte sich Eichinger in verschiedenen Techniken mit dem Thema "Tisch" und "Raum" auseinander, erarbeitete über die Jahrzehnte verschiedene Formen von Schriftbildern, von Architektur- und Landschaftsdarstellungen.

Aufgrund seiner Variabilität in Darstellung und Umsetzung war Eichinger, posthum auch  über CODEX in der Lage, thematisch gebundene Ausstellungen erfolgreich zu beschicken.




Ernst Eichinger starb am 17.02.2015 in Limburg an der Lahn.



NACHRUF


München, Schwabing, Occamstrasse, Gisela...

als wäre es gestern.

Die Kunstscene, die Malerei im Sinne der Avantgarde.

Beide gestrandet in Limburg an der Lahn.

Zufall, Vorhersehung oder beides?

Wem soll ich danken?


BOSCO DI FRESCO 2023